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Vegane Proteinquellen im Alltag – auch ohne Shake

Pflanzlich essen und trotzdem genug Eiweiss? Das geht – ganz ohne Proteinshakes!

Wer sich vegan ernährt, wird oft gefragt: „Aber woher bekommst du dein Protein?“ Diese Frage ist nicht nur ein Klassiker, sondern für viele Einsteiger:innen auch eine echte Unsicherheit. Besonders dann, wenn es ums Abnehmen, Muskelaufbau oder einfach eine ausgewogene Alltagskost geht. Doch die gute Nachricht lautet: Vegane Proteinquellen gibt es zuhauf, und du musst dafür nicht zwingend zu teuren Pulvern oder Shakes greifen.

In diesem Artikel zeigen wir dir ausführlich, wie du deinen Eiweissbedarf im Alltag ganz natürlich decken kannst – mit Lebensmitteln, die du im Schweizer Supermarkt bekommst, die lecker schmecken und zu jedem Budget passen. Ganz nebenbei erfährst du, warum pflanzliches Eiweiss nicht nur für Veganer:innen interessant ist. Und du wirst überrascht sein, wie einfach es sein kann, mehr Protein in deinen Alltag zu integrieren – ob zu Hause, unterwegs oder im Büro.

Warum ist Eiweiss so wichtig?

Proteine (Eiweiss) sind die Bausteine unseres Körpers. Sie sorgen für den Erhalt von Muskelmasse, sind wichtig für Haut, Haare, Hormone und Immunsystem und spielen eine grosse Rolle bei der Sättigung. Besonders beim Abnehmen ist eine eiweissreiche Ernährung sinnvoll, weil sie den Muskelabbau reduziert und den Stoffwechsel aktiv hält. Sie sorgen ausserdem dafür, dass du dich nach dem Essen lange satt fühlst und nicht schon nach kurzer Zeit wieder Heisshunger bekommst.

 

Die gängige Empfehlung liegt bei etwa 0.8 bis 1.2 Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht – bei sportlich aktiven Menschen oder während einer Diät auch deutlich mehr. Wer also 70 Kilo wiegt, braucht mindestens 56 bis 84 Gramm Eiweiss pro Tag. Diese Menge kann sich erhöhen, wenn du viel Sport machst, Muskeln aufbauen willst oder älter bist, da der Körper mit dem Alter weniger effizient Eiweiss verwerten kann.

Die gute Nachricht: Du kannst das auch komplett pflanzlich schaffen. Und zwar lecker, alltagstauglich und ganz ohne Pulver oder teure Superfoods.

Was sind gute vegane Proteinquellen?

Pflanzliche Proteine stecken in mehr Lebensmitteln, als viele denken. Besonders viel Eiweiss liefern:

  • Hülsenfrüchte: Linsen, Kichererbsen, Bohnen, Sojabohnen, Erbsen
  • Tofu, Tempeh & Co.: aus Soja hergestellt, reich an Eiweiss und sehr vielseitig
  • Getreide & Pseudogetreide: Haferflocken, Quinoa, Amaranth, Buchweizen
  • Nüsse & Samen: Mandeln, Hanfsamen, Chiasamen, Sonnenblumenkerne
  • Gemüse mit hohem Proteingehalt: Broccoli, Spinat, Grünkohl, Rosenkohl
  • Pflanzliche Fleischalternativen: Seitan, Lupinenprodukte, Soja-Burger

Diese Lebensmittel lassen sich oft einfach kombinieren und ergänzen sich optimal in ihrer Aminosäurestruktur. So kannst du mit wenig Aufwand eine sehr hochwertige Eiweissversorgung erzielen.

Vegane Eiweiss-Highlights für jede Tageszeit

Frühstück: Kraftvoll starten

Morgens brauchst du Energie und Sättigung. Auch hier kann Eiweiss eine Rolle spielen – und zwar ohne Shake:

  • Haferflocken mit Sojamilch: Sojadrink ist unter den pflanzlichen Drinks der Protein-Champion. Kombiniert mit Haferflocken, Nüssen und Samen eine ideale Basis.
  • Tofu-Rührei: Einfach zerkrümelten Naturtofu mit Kurkuma, Kala Namak und etwas Gemüse anbraten. Schmeckt wie Rührei und ist richtig eiweissreich.
  • Protein-Müesli: Mix aus gepufftem Amaranth, Quinoa, Hafer, Nüssen, Leinsamen und Trockenfrüchten. Super knusprig und nährstoffreich.

Auch ein Smoothie mit Haferflocken, Spinat, Mandelmus und Sojadrink kann ein eiweissreicher Start in den Tag sein. Wer es lieber deftig mag, kombiniert Vollkorntoast mit einem Lupinenaufstrich und ein paar Tomatenscheiben.

Znüni & Snacks: Satt durch den Vormittag

Der kleine Hunger am Vormittag ist ideal für clevere Protein-Snacks:

  • Hummus mit Gemüse-Sticks
  • Handvoll Mandeln oder geröstete Kichererbsen
  • 1-2 Reiswaffeln mit Nussmus oder Linsenaufstrich

Noch besser: Bereite dir gleich für mehrere Tage kleine Snackdosen vor. Auch Trockenbohnen aus dem Backofen mit Gewürzen (z. B. Paprika und Knoblauch) sind ein knuspriger Snack, der dich mit Proteinen versorgt.

Mittagessen: Herzhaft & pflanzlich stark

Beim Mittagessen darfst du gern gross denken:

  • Linsencurry mit Vollkornreis
  • Falafel mit Hirsesalat und Joghurtsauce (auf Sojabasis)
  • Bowl mit Quinoa, gebratenem Tofu, Edamame, Broccoli und Erdnusssauce

Oder probiere mal einen Kichererbsen-Burger mit selbstgemachter Guacamole. Viele vegane Gerichte lassen sich einfach vorbereiten und in der Lunchbox mitnehmen. So bist du auch unterwegs optimal versorgt.

Zvieri & Nachmittag: Die Energie bleibt

Ein durchdachter Snack am Nachmittag hilft gegen das typische Tief:

  • Vollkornbrot mit veganem Aufstrich (z. B. Lupinenpaste)
  • Pflanzenjoghurt mit Hanfsamen und Beeren
  • Proteinriegel – selbstgemacht aus Datteln, Nüssen und Erbsenprotein

Auch ein paar Löffel Sojaquark mit Zimt, Apfelstücken und Leinsamen sind ein schneller, nährstoffreicher Zwischensnack.

Abendessen: Leicht und eiweissbewusst

Am Abend darf es etwas leichter, aber dennoch eiweisshaltig sein:

  • Tempeh mit Ofengemüse
  • Kichererbsensalat mit Rucola und Avocado
  • Gemüsesuppe mit Linsen oder weissen Bohnen

Oder du probierst ein veganes Rührei mit Kichererbsenmehl, das in der Pfanne zu einer Art Omelette wird. Dazu etwas Gemüse und Vollkornbrot – perfekt für ein leichtes Abendessen.

Die Kombination macht den Unterschied

Einzelne pflanzliche Lebensmittel enthalten oft nicht alle essenziellen Aminosäuren. Doch die Kombination verschiedener Proteinquellen sorgt für eine hohe biologische Wertigkeit:

  • Hülsenfrüchte + Getreide (z. B. Linsen mit Reis, Hummus mit Pita)
  • Tofu + Broccoli
  • Hafer + Nüsse + Samen

Mach dir keine Sorgen, alles in einer Mahlzeit unterzubringen. Über den Tag hinweg zählt die Abwechslung. Dein Körper ist gut darin, Aminosäuren zu speichern und sinnvoll zu nutzen, solange du vielseitig isst.

Günstig, einfach, alltagstauglich

Viele denken bei veganer Eiweissversorgung an Exoten oder teure Spezialprodukte. Dabei findest du die besten Quellen direkt in jedem Supermarkt:

  • Linsen, Kichererbsen und Bohnen (getrocknet oder in der Dose)
  • Tofu (Bio-Qualität aus der Schweiz gibt es z. B. bei Coop und Migros)
  • Haferflocken, Vollkornbrot, Nüsse, Saaten
  • Sojadrinks und -joghurts

Auch Bulk-Käufe können sich lohnen. Ein Sack Linsen oder Haferflocken hält lange und ist preislich unschlagbar. Und wer selbst kocht, spart sowieso doppelt: Geld und Verpackungsmüll.

Was ist mit Sport und Muskelaufbau?

Auch für sportlich Aktive sind pflanzliche Proteine mehr als ausreichend. Wichtig ist hier vor allem die Menge und das Timing:

  • 20–30 g Protein nach dem Training sind ein guter Richtwert.
  • Das kannst du durch eine Kombination aus Tofu, Linsen, Hummus, Vollkornprodukten und Co. gut erreichen.
  • Pflanzliche Proteinriegel oder ein Sojajoghurt mit Hanfsamen sind gute Optionen.

Wenn du regelmässig Krafttraining machst, kann es sinnvoll sein, deine Mahlzeiten gezielt rund ums Training zu gestalten. Eine proteinreiche Mahlzeit 1–2 Stunden nach dem Sport unterstützt die Regeneration und den Muskelaufbau optimal.

Zwei einfache Rezeptideen für jeden Tag

Protein-Bowl to go:

  • 100 g Quinoa (gekocht)
  • 1 Handvoll Edamame (tiefgekühlt, gekocht)
  • 100 g gebratener Tofu
  • 1 Karotte, geraspelt
  • 1 EL Erdnusssauce
  • Etwas Sesam und Limettensaft

In einer Lunchbox geschichtet ein perfektes Mittagessen – auch für unterwegs. Optional kannst du noch etwas Spinat oder Randen dazugeben für extra Farbe und Nährstoffe.

Linsen-Aufstrich:

  • 150 g rote Linsen, gekocht
  • 1 EL Olivenöl
  • 1 TL Senf
  • 1 kleine Knoblauchzehe
  • Salz, Pfeffer, Paprika

Alles mixen, in ein Schraubglas füllen. Kühltüchtig etwa 5 Tage haltbar. Schmeckt auf Brot, Crackern oder Gemüse. Auch toll als Dip für Apéro-Abende oder in einer Bowl als cremiges Topping.

Fazit: Vegan und eiweissreich? Kein Problem!

Eine pflanzliche Ernährung kann problemlos genug Eiweiss liefern – und das ganz ohne Proteinpulver. Wer abwechslungsreich isst, auf Kombinationen achtet und clevere Gewohnheiten im Alltag etabliert, deckt seinen Bedarf spielend leicht.

Ob du abnehmen willst, Muskeln aufbauen oder einfach nur gesund bleiben möchtest: Vegane Proteinquellen passen in jeden Tagesablauf. Und sie schmecken nicht nur gut, sondern tun auch deinem Geldbeutel und der Umwelt gut.

 

Denk daran: Es braucht kein perfekt optimiertes Ernährungskonzept. Es reicht, wenn du Schritt für Schritt bewusster auswählst, mehr pflanzliche Lebensmittel ausprobierst und deinen eigenen Weg findest. So wird deine Ernährung nachhaltiger, gesünder – und richtig lecker.

Probier es aus – dein Körper wird es dir danken.

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