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Was macht Fondue zur echten Fettfalle?

Fondue ist ein Schweizer Klassiker – doch wer abnehmen will, sollte genauer hinschauen, denn dieses Gericht hat es kalorisch in sich.?

Ein gemütlicher Fondueabend gehört für viele Schweizer:innen einfach dazu – besonders im Winter, in geselliger Runde mit Familie oder Freunden. Doch so traditionell, lecker und stimmungsvoll das Gericht auch ist, für alle, die abnehmen möchten, birgt es ernährungsphysiologisch einige Tücken. Fondue kann sich schnell zur echten Fettfalle entwickeln – mit Auswirkungen, die oft unterschätzt werden.

Warum Fondue so beliebt ist – und dabei so heimtückisch

Fondue hat in der Schweiz Kultstatus. Ob klassisch mit Käse, als Fleisch-Fondue oder in der Schokoladenvariante – das Gericht vereint Genuss, Geselligkeit und Heimatgefühl. Genau das macht es auch so gefährlich: Man isst über einen längeren Zeitraum hinweg, oft ohne auf Sättigung zu achten. Statt einer klaren Mahlzeit mit definierter Portionsgrösse steht beim Fondue der dauerhafte Genuss im Vordergrund. Das Ergebnis? Kalorien und Fett summieren sich schleichend, ohne dass man es merkt.

Die grössten Kalorienfallen beim Käsefondue

Wer denkt, dass ein wenig Brot im Käse schwenken harmlos sei, unterschätzt oft die wahren Kalorienmengen, die sich bei einem Fondue-Abend ganz unauffällig aufsummieren.

1. Der Käse selbst – fettig, cremig, energiereich

Die Basis des klassischen Fondue besteht aus Käse – und zwar nicht wenig. Eine Portion (ca. 200 g) bringt es locker auf 700 bis 900 Kalorien, je nach verwendeter Sorte. Dazu kommen rund 50–60 g Fett, ein Grossteil davon gesättigt. Gerade bei traditionellen Mischungen wie Moitié-Moitié (Gruyère und Vacherin) ist der Fettanteil besonders hoch.

2. Der Alkohol – mehr als nur Geschmack

Wein, Kirsch und Co. werden nicht nur dazu getrunken, sondern oft auch direkt in die Käsemischung gegeben. Alkohol liefert leere Kalorien (7 kcal/g) und regt gleichzeitig den Appetit an. Wer zusätzlich ein Glas Weisswein oder Kirsch trinkt, erhöht die Energiezufuhr deutlich – nicht selten um weitere 200–400 Kalorien pro Abend.

3. Das Brot – unterschätzte Kohlenhydratbombe

Zum Tunken wird meist Weissbrot verwendet – oft in kleinen Stücken, aber in rauen Mengen. Ein Stück hat etwa 30–50 Kalorien, doch über einen Abend verteilt können es 10–15 oder mehr werden. Das entspricht schnell 300–600 zusätzlichen Kalorien, meist aus raffiniertem Mehl ohne grossen Nährwert.

4. Beilagen und Saucen – oft unnötige Kalorienverstärker

Auch wenn das klassische Käsefondue meist ohne viel Schnickschnack auskommt, gehören bei vielen doch Beilagen wie Maiskolben, Mixed Pickles, Silberzwiebeln oder Dips dazu. Je nach Auswahl können diese Beilagen nochmals ordentlich Kalorien hinzufügen – vor allem wenn fetthaltige Saucen dabei sind.

Warum Fleischfondue nicht automatisch besser ist

Viele denken beim Abnehmen zuerst ans Fleischfondue als „leichtere“ Alternative. Tatsächlich enthält es weniger Käse – aber ist es wirklich gesünder?

Brühe oder Öl – eine Frage der Zubereitung

Beim Fondue Chinoise (mit Brühe) ist die Kalorienbilanz tatsächlich günstiger. Doch beim Fondue Bourguignonne (mit Öl) sieht es ganz anders aus: Das Fleisch saugt Fett auf, und oft kommt noch eine grosse Menge an Saucen dazu. In Kombination mit Pommes, Brot oder Baguette kann auch hier die Kalorienzufuhr explodieren.

Die Wahl des Fleisches

Nicht jedes Fleisch ist gleich. Schweinefilet, Entrecôte oder Würstchen sind deutlich fettreicher als Pouletbrust oder mageres Rindfleisch. Doch gerade beim Fondue wird oft zu gemischtem Fleisch gegriffen, das geschmacklich überzeugt – aber auch kalorienmässig zuschlägt.

Saucen: heimliche Kalorienbomben

Kräuterbutter, Tartarsauce, Cocktailsauce, Aioli – was beim Fondue als Begleitung auf den Tisch kommt, hat es in sich. Ein Esslöffel liefert nicht selten 80–100 Kalorien, meist aus Fett. Drei bis vier Löffel pro Person sind keine Seltenheit.

Wie schnell summieren sich die Kalorien?

Ein typischer Fondueabend (Käse oder Fleisch) bringt es mit Brot, Saucen, Beilagen und Getränken locker auf 1.500 bis 2.500 Kalorien – pro Person! Das entspricht dem Tagesbedarf vieler Menschen oder liegt sogar darüber. Und das ganz ohne das Gefühl, übermässig gegessen zu haben.

Was passiert im Körper?

Fett und Alkohol belasten die Leber. Die Kombination aus reichlich gesättigten Fettsäuren und Alkohol kann Entzündungsprozesse fördern, den Stoffwechsel bremsen und den Fettabbau blockieren. Gleichzeitig steigen Blutzucker und Insulinspiegel an, was Heisshunger nach dem Essen begünstigen kann.

Warum es beim Fondue so schwer fällt, aufzuhören

Fondue ist „esspsychologisch“ besonders heimtückisch: Man isst langsam, aber stetig. Es gibt keine klare Mahlzeit mit Anfang und Ende. Die Atmosphäre ist entspannt, der Alkohol senkt die Hemmungen, das Sättigungsgefühl wird unterdrückt. Hinzu kommt: Fondue ist Genuss pur – man will sich nichts verbieten.

Zwei typische Fondue-Fallen auf einen Blick

  • Fondue = soziale Schleife: Gemeinsam essen verlängert die Mahlzeit – man isst mehr, weil andere essen. Wer aufhört, fühlt sich „ausserhalb“ der Runde.
  • Viel Auswahl = mehr Konsum: Verschiedene Fleischsorten, Dips, Beilagen und Getränke regen zum Probieren an – das summiert sich schnell.

Wie lässt sich Fondue entschärfen?

Wer auf Fondue nicht verzichten möchte, kann mit ein paar cleveren Kniffen dafür sorgen, dass der Genuss nicht automatisch zur Kalorienfalle wird.?

1. Fettärmere Käsemischungen wählen

Viele Käseläden bieten inzwischen leichtere Fondue-Mischungen an, etwa mit fettreduziertem Gruyère, Emmentaler light oder Zugaben wie Hüttenkäse. Der Geschmack leidet kaum – die Kalorienbilanz schon.

2. Mehr Gemüse als Beilage

Statt nur Brot kann auch Blumenkohl, Broccoli, Champignons oder Paprika gedippt werden. Diese enthalten kaum Kalorien, dafür viele Ballaststoffe – sättigend und gesund.

3. Brühe statt Öl beim Fleischfondue

Wer auf Fondue Chinoise umsteigt, spart massiv Fett. Die Brühe kann zusätzlich mit Gewürzen und frischem Gemüse aromatisiert werden – das verbessert Geschmack und Gesundheit.

4. Saucen selbst machen

Joghurtbasierte Saucen mit frischen Kräutern, Senf oder Tomatenmark enthalten deutlich weniger Fett als Fertigsaucen. Gleichzeitig sind sie geschmacklich überzeugend und individuell anpassbar.

5. Alkohol bewusst dosieren

Ein kleines Glas Wein kann den Genuss begleiten – aber wer mit Wasser oder Kräutertee ergänzt, spart Kalorien und unterstützt die Verdauung. Der klassische Kirsch kann z. B. auch durch Zitronensaft im Fondue ersetzt werden.

6. Bewusster essen, nicht nebenbei

Auch beim Fondue hilft es, bewusst auf die eigene Sättigung zu achten. Wer langsam isst, zwischendurch pausiert und bewusst geniesst, nimmt weniger Kalorien auf – ohne weniger Spass zu haben.

Fazit: Genuss mit Köpfchen statt Kalorienfalle

Fondue muss nicht verboten werden – aber es braucht Achtsamkeit. Wer sich der versteckten Kalorienfallen bewusst ist, kann gegensteuern: durch die Wahl der Zutaten, die Menge, das Drumherum. So bleibt der Fondueabend ein Highlight – ohne schlechtes Gewissen am nächsten Tag.

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