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Warum die Fitnessangebote in Bern andere Schwerpunkte haben als in Lausanne

Fitness ist nicht gleich Fitness – wie regionale Unterschiede zwischen Bern und Lausanne dein Training beeinflussen können.

Wer in der Schweiz lebt, merkt schnell: Von Kanton zu Kanton, ja sogar von Stadt zu Stadt, gibt es beim Thema Gesundheit und Fitness erstaunliche Unterschiede. Besonders auffällig zeigt sich das beim Vergleich zweier grosser Städte – Bern und Lausanne. Obwohl nur rund 100 Kilometer voneinander entfernt, setzen sie ganz unterschiedliche Schwerpunkte in Sachen Bewegung und Trainingsangebote. Doch woran liegt das eigentlich?

Ein kurzer Blick auf die Städte: Bern und Lausanne im Vergleich

Bern, die Bundesstadt, gilt als bodenständig, traditionsbewusst und politisch geprägt. Hier verschmelzen ländliche Lebensweise und urbanes Angebot auf besondere Weise. Lausanne hingegen ist jugendlicher, dynamischer, multikultureller – nicht zuletzt durch die vielen internationalen Studierenden, die an der ETH Lausanne (EPFL) und der Universität eingeschrieben sind.

Diese Mentalitätsunterschiede spiegeln sich auch im Fitnessverhalten und in den Sportangeboten wider. Während Bern stärker auf ganzheitliche Bewegung, Volksgesundheit und Freizeitfitness setzt, punktet Lausanne mit urbanem Lifestyle, innovativen Trainingsformen und einer ausgeprägten Szene für junge Aktive.

Mentalität und Lebensstil – wie die Bevölkerung tickt

Die Berner:innen gelten im landläufigen Sprachgebrauch als gemütlich, ruhig, bodenständig. Das heisst nicht, dass sie weniger aktiv wären – im Gegenteil: Bewegung wird eher als Bestandteil des Lebens integriert, nicht als Leistungsschau. Angebote wie sanfte Gymnastik, Walkinggruppen, Yoga in der Natur oder Volkssportarten wie Langlauf oder Wandern sind besonders beliebt.

In Lausanne ist die Mentalität sportlich-urban. Die Westschweizer Metropole zieht viele internationale Bewohner:innen an – und mit ihnen neue Fitnessströmungen. Trends wie CrossFit, HIIT, Power Yoga oder Bootcamps werden schneller aufgenommen. Auch ästhetische Ziele wie Muskeldefinition, Figurtraining oder Social-Media-taugliche Workouts stehen häufiger im Vordergrund.

Öffentliche Angebote und Sportförderung

Bern setzt seit Jahren auf breit zugängliche, möglichst barrierearme Bewegungsangebote für die Allgemeinheit. Die Stadt fördert Bewegungsprojekte in Quartieren, bietet kostenlose Kurse für ältere Menschen, organisiert Gesundheitstage und unterstützt Schulen mit Bewegungsförderung. Ziel ist die nachhaltige Verbesserung der Volksgesundheit.

Lausanne geht stärker auf individuelle Trends und Lifestyle ein. Die Stadt investiert in moderne Sportanlagen, organisiert Events wie Urban Training oder Fitnessnächte und unterstützt Start-ups aus dem Gesundheitsbereich. Das Ziel: eine sportlich aktive, junge, moderne Bevölkerung – auch als Aushängeschild für den Kanton Waadt.

Topografie und Umgebung

Bern liegt eingebettet in eine Hügellandschaft mit vielen Grünflächen, Flussläufen und Naherholungsgebieten. Diese Gegebenheiten fördern sanfte Outdoor-Bewegung wie Jogging entlang der Aare, Wandern auf dem Gurten oder Velotouren durch die Umgebung. Viele Angebote sind naturnah und auf Nachhaltigkeit ausgerichtet.

Lausanne liegt direkt am Genfersee und hat durch die Hanglage ein völlig anderes Landschaftsprofil. Diese Topografie wird gezielt für Trainingseinheiten genutzt – etwa durch Treppenläufe, Trailrunning oder Seepromenaden-Workouts. Die Nähe zum Wasser bringt auch sportliche Aktivitäten wie Rudern, Stand-up-Paddling oder Seefitness ins Spiel.

Zusammensetzung der Bevölkerung

Die Bevölkerung von Bern ist im Schnitt älter als die von Lausanne. Der Altersdurchschnitt wirkt sich unmittelbar auf die Art der Fitnessangebote aus: In Bern sind Kurse für Menschen ab 50 oder Generationenprojekte besonders stark gefragt. Auch Prävention und Rehabilitation haben einen höheren Stellenwert.

In Lausanne prägt eine jüngere, internationalere Bevölkerung das Bild. Fitness ist hier oft mehr als Gesundheitsprävention – es ist Ausdruck von Lifestyle, Teil der persönlichen Identität und gesellschaftlich verankert. Entsprechend sind auch viele Studios und Programme darauf ausgerichtet, sichtbar, modern und innovativ zu sein.

Angebot in Fitnessstudios

Fitnesscenter in Bern bieten meist ein breites Spektrum: vom Rückenkurs über Seniorenfitness bis zu klassischen Gerätetrainings. Auch Gruppenkurse wie Bodyforming oder Aquafitness sind beliebt. Die Studios sind funktional, freundlich, oft familiär.

In Lausanne dominieren Boutique-Studios, spezialisierte Anbieter und trendige Fitnessketten mit stylischem Interieur, App-Integration und Social-Features. HIIT-Boxen, Cycling-Lounges, Tanzfitness mit Live-DJ oder Outdoor-Training auf der Dachterrasse – all das gehört hier zum Standard.

Outdoor-Fitness und freie Angebote

Bern setzt stark auf öffentliche Bewegungsräume: Trimmdichpfade, Sportanlagen, Parks mit Fitnessinseln. Beweg dich in Bern! heisst eine Kampagne, die zur Nutzung des öffentlichen Raums motiviert. Besonders beliebt: kostenlose oder günstige Sommerkurse unter freiem Himmel.

Lausanne hat ebenfalls viele Parks, nutzt aber stärker Events und Challenges. Urban Trail Runs, Fitness in der Altstadt oder Yoga am See – alles wird als Erlebnis inszeniert. Der Fokus liegt auf Erlebnis, Gemeinschaft und Attraktivität.

Ernährung und Gesundheitsbewusstsein

In Bern ist gesunde Ernährung ein integraler Bestandteil der Bewegungskultur. Regionale Küche, Bio, Selbstversorgung – all das spielt in der Bevölkerung eine grosse Rolle. Auch deshalb gibt es viele Fitnessangebote mit Ernährungsschwerpunkt: vom Abnehmkurs über Fastenwandern bis zur Darmgesundheit.

In Lausanne ist Ernährung häufig funktional geprägt: Eiweissreiche Snacks, vegane Bowls, Nahrungsergänzungsmittel, Superfoods. Die Kombination von Training und Ernährung zielt auf sichtbare Resultate. In den Fitnessstudios gibt es oft eigene Smoothie-Bars oder Supplements im Abo.

Einfluss der Sprache und Kultur

Nicht zu unterschätzen ist der kulturelle Unterschied zwischen der Deutschschweiz und der Romandie. In der Westschweiz ist man offener für internationale Konzepte, neue Bewegungsformen und Marketingansätze. Fitness wird aktiv beworben – oft mit modernen Kommunikationsmitteln.

Die Berner:innen reagieren sensibler auf zu aggressive Werbung, bevorzugen Authentizität, Transparenz und regionale Verankerung. Deshalb funktionieren hier andere Anspracheformen: leise, glaubwürdig, gemeinschaftlich.

Preisniveau und Zugang

Fitness ist in beiden Städten kein Luxus mehr, aber es gibt Unterschiede. In Bern achten viele auf Preis-Leistung, familiäres Ambiente und Alltagstauglichkeit. Angebote müssen bezahlbar und langfristig durchführbar sein.

In Lausanne ist die Zahlungsbereitschaft für exklusive Angebote höher. Fitness ist Teil des urbanen Selbstbilds. Angebote wie Personal Training, Boutique-Studios oder Ernährungspakete sind etabliert – auch wenn sie teurer sind.

Kooperationen und Netzwerke

In Bern arbeiten viele Anbieter mit Schulen, Spitälern oder der öffentlichen Hand zusammen. Ziel ist ein breites Netz zur Gesundheitsförderung – von Kindern bis zu Senior:innen.

In Lausanne sind private Anbieter stärker untereinander vernetzt – über digitale Plattformen, gemeinsame Events oder Influencer-Kooperationen. Die Fitnessszene ist dichter, schneller, sichtbarer.

Fazit: Zwei Städte, zwei Philosophien – mit Potenzial für alle

Ob in Bern oder Lausanne – Bewegung ist Teil des städtischen Lebens. Doch die Ausprägung unterscheidet sich deutlich. Bern punktet mit Bodenständigkeit, Gesundheitsfokus und naturnahen Angeboten. Lausanne begeistert mit Innovation, Jugendlichkeit und Eventcharakter.

Wer langfristig fit und gesund bleiben will, kann von beiden Ansätzen profitieren. Wichtig ist nicht, wo man lebt – sondern, wie man das Angebot nutzt. Wer seine Bedürfnisse kennt, findet in jeder Stadt den richtigen Weg.

Zwei Merksätze für deinen Weg:

  • Nutze das, was deine Stadt dir bietet. Ob Gurtenlauf oder Bootcamp am See – jede Region hat ihre eigenen Stärken.
  • Finde deinen Mix. Vielleicht brauchst du die Ruhe Berns und die Energie Lausannes – und gestaltest deinen ganz persönlichen Weg.

Denn schlussendlich zählt nicht der Ort, sondern die Bewegung selbst.

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