Es war ein Sonntagmorgen im Frühling, als wir entschieden, dass sich etwas ändern muss. Kein Neujahrsvorsatz, keine Diät aus der Werbung, sondern ein echter Entschluss – gemeinsam. Der Wecker klingelte früh, der Rucksack war gepackt: Wasser, ein paar gesunde Snacks und eine Portion Willen. Unser Ziel war der Uetliberg, aber eigentlich ging es um viel mehr als nur um diesen Hügel bei Zürich.
Warum wir gemeinsam gestartet sind
Abnehmen ist keine einfache Sache. Vor allem nicht, wenn man sich ständig selbst motivieren muss, Rückschläge alleine durchstehen soll und der innere Schweinehund gefühlt immer auf der Lauer liegt. Für uns war klar: Wenn wir das ernsthaft anpacken wollen, dann gemeinsam. Als Paar. Als Team.
Der Gedanke war einfach: Wenn wir zusammen feiern, lachen und weinen können, dann können wir auch zusammen schwitzen, verzichten und wachsen. Und so wurde aus einem lockeren Gespräch beim Abendessen ein konkreter Plan.
Der Uetliberg als Symbol für unseren Neuanfang
Warum ausgerechnet der Uetliberg? Weil er da ist. Weil er direkt vor unserer Haustür liegt und wir ihn beide lieben – aber bisher eher mit Picknickkorb als mit Turnschuhen. Der Aufstieg war unsere symbolische erste Etappe. Ein Weg, der sich anstrengend anfühlen durfte, der uns aber auch zeigen sollte: Wir können das. Gemeinsam.
Am Anfang kamen wir schneller ins Schnaufen als uns lieb war. Die Beine schwer, der Atem flach – aber keiner von uns wollte aufgeben. Und als wir oben ankamen, die Aussicht über Zürich genossen und das erste Selfie mit verschwitztem, aber glücklichem Gesicht machten, wussten wir: Der Weg hat gerade erst begonnen.
Was sich verändert, wenn man zu zweit abnimmt
Abnehmen ist mehr als Kalorien zählen und Sport treiben. Es ist ein Prozess, der das Leben verändert – und die Beziehung. Was sich für uns ganz konkret verändert hat:
- Gemeinsame Ziele stärken die Bindung: Wir hatten plötzlich ein klares Ziel, das uns verband. Statt Diskussionen über Alltagsstress, redeten wir über Pläne, Rezepte und kleine Erfolge.
- Rückschläge verlieren an Macht: Wenn einer von uns einen schlechten Tag hatte, war der andere da. Nicht mit Vorwürfen, sondern mit Verständnis und neuer Motivation.
Was früher oft zu Frust führte – etwa wenn einer nach der Arbeit lieber auf dem Sofa blieb – wurde plötzlich zu einem gemeinsamen Spiel: Wer schlägt wen beim Treppenzählen? Wer schafft mehr Schritte am Tag?
Der Alltag stellt uns auf die Probe – und wir lernen draus
Natürlich war nach dem ersten Uetliberg-Aufstieg nicht alles leicht. Im Gegenteil. Der Alltag kam mit voller Wucht zurück: Schoggi im Büro, Geburtstage mit Kuchen, stressige Arbeitstage, an denen die Lust auf Kochen gegen null ging. Aber wir hatten etwas Neues: eine Verbindlichkeit. Uns gegenüber.
Statt jeder für sich an einer Diät zu basteln, entwickelten wir einfache Alltagsregeln. Zum Beispiel: kein Alkohol unter der Woche. Keine fertigen Saucen mehr. Ein fixer Einkaufstag mit gemeinsamem Plan. Und: Jeden Sonntag ein Spaziergang – mindestens 60 Minuten, bei jedem Wetter.
Diese Kleinigkeiten machten den Unterschied. Sie gaben uns Struktur, ein Gefühl von Kontrolle und Fortschritt. Und das Beste: Wir spürten recht schnell erste Erfolge.
Kleine Erfolge – grosse Wirkung
Nach drei Wochen waren es bei uns beiden jeweils rund 2,5 Kilo weniger. Kein Riesensprung, aber ein spürbarer Anfang. Der Gürtel sass lockerer, die Gesichter wurden frischer. Noch wichtiger: Die Energie war zurück. Wir hatten wieder Lust, etwas zu unternehmen, und das neue Lebensgefühl machte süchtig.
Ein besonderer Moment war, als wir uns an einem verregneten Dienstagabend trotzdem zum Walken entschieden. Es war kalt, es war nass – und wir haben gelacht wie selten. Gerade diese Situationen zeigen, dass man gemeinsam stärker ist.
Kommunikation: Der unterschätzte Erfolgsfaktor
Einer der wichtigsten Punkte beim gemeinsamen Abnehmen war für uns die offene Kommunikation. Wir sprachen ehrlich über:
- Heisshunger-Attacken und wie wir damit umgehen
- Frust über Stillstände auf der Waage
- Unsicherheiten in Bezug auf den eigenen Körper
Dabei half uns ein einfaches Ritual: Jeden Abend beim Zähneputzen eine kurze Rückschau. Was war gut heute? Was fiel schwer? Was nehmen wir uns für morgen vor? Das klang anfangs vielleicht etwas kitschig, wurde aber zur besten Gewohnheit überhaupt.
Wenn das Umfeld nicht mitzieht
Nicht alle fanden unseren Weg toll. Einige Freunde rollten die Augen, wenn wir beim Apéro Wasser statt Weisswein tranken. Andere fragten spitz: „Wollt ihr jetzt Kalorien zählen oder leben?“
Wir lernten, dass nicht jeder unseren Weg verstehen muss – solange wir ihn selbst gehen wollen. Der Vorteil zu zweit: Man fühlt sich weniger allein. Und irgendwann wird aus Skepsis oft Bewunderung. Oder sogar Mitmachen.
Unsere wichtigsten Erkenntnisse nach 3 Monaten
- Veränderung beginnt im Kleinen: Niemand muss sein Leben auf den Kopf stellen. Aber wer anfängt, macht den entscheidenden Schritt.
- Gemeinsam geht’s leichter: Der Support vom Partner oder einer Freundin ist Gold wert – gerade dann, wenn man selbst gerade keine Energie hat.
- Rückschläge sind kein Drama: Entscheidend ist nicht, ob man einmal scheitert. Sondern ob man wieder aufsteht – gemeinsam.
- Bewegung darf Spass machen: Wir haben längst nicht nur den Uetliberg bestiegen. Auch Tanzen im Wohnzimmer, Badminton im Park oder eine Fahrradtour in der Umgebung gehören jetzt zu unserem Alltag.
Unsere Tipps für alle, die gemeinsam starten möchten
- Setzt euch realistische Etappen: Kein 10-Kilo-Ziel in 2 Wochen. Lieber 500 Gramm pro Woche und dafür langfristig.
- Feiert kleine Erfolge: Neue Hosengrösse? Gemeinsamer Ausflug als Belohnung! Drei Wochen durchgehalten? Ein feines, gesundes Dinner bei Kerzenlicht!
Wie es weitergeht
Wir sind noch nicht am Ziel – und das ist gut so. Denn unser Ziel ist nicht mehr nur eine Zahl auf der Waage. Unser Ziel ist ein aktives, bewusstes Leben. Mit Bewegung, Genuss und echtem Miteinander.
Der Uetliberg war unser Start. Inzwischen stehen ganz andere Gipfel auf unserem Plan – nicht nur geografisch. Aber egal, was noch kommt: Wir gehen diesen Weg zu zweit.