Ein Einkauf mit Kindern kann ganz schön herausfordernd sein. Zwischen bunten Verpackungen, verlockenden Süssigkeiten und dem ständigen „Mami, darf ich das?“ ist es nicht immer leicht, die gesunde Wahl zu treffen. Doch gerade beim Einkaufen wird der Grundstein für eine ausgewogene Ernährung gelegt. Denn was im Einkaufswagen landet, kommt früher oder später auch auf den Familienteller.
In der Schweiz sind wir mit Coop und Migros in einer komfortablen Ausgangslage: Beide Detailhändler bieten eine breite Palette an frischen, regionalen und gesunden Produkten. Mit ein paar einfachen Tricks wird der Wocheneinkauf zur Chance – nicht nur für bessere Ernährung, sondern auch für gemeinsame Familienzeit.
In diesem Artikel zeige ich dir, wie du mit Kindern stressfrei und gesund bei Coop oder Migros einkaufst – Schritt für Schritt und praxisnah.
Warum gesunder Einkauf mit Kindern so wichtig ist
Kinder lernen durch Erfahrung. Wenn sie sehen, dass gesunde Lebensmittel regelmässig im Einkaufswagen landen, entwickeln sie ein Gespür dafür, was gut für sie ist. Die Atmosphäre im Laden – ob hektisch oder bewusst – prägt langfristig ihr Verhältnis zu Lebensmitteln.
Ausserdem ist der Einkauf ein idealer Ort, um:
- Kinder an Entscheidungen heranzuführen
- Farben, Formen und Lebensmittelvielfalt spielerisch zu entdecken
- über Nachhaltigkeit, Herkunft und Qualität ins Gespräch zu kommen
Doch wie gelingt das in einem Umfeld voller bunter Versuchungen?
Vorbereitung ist alles: So startest du klug
Die beste Voraussetzung für einen entspannten und gesunden Einkauf mit Kindern ist eine gute Planung. Wer hungrig, gestresst und ohne Liste loszieht, landet schneller bei Fertiggerichten und überteuerten Spontankäufen.
1. Einkaufsliste schreiben – gemeinsam! Mach die Planung zum Familiending. Setzt euch am Wochenende zusammen und überlegt, was ihr braucht. Lass die Kinder eigene Wünsche einbringen – zum Beispiel ihr Lieblingsgemüse oder eine neue Frucht zum Probieren.
2. Klare Regeln im Vorfeld absprechen Kinder brauchen Orientierung. Legt gemeinsam fest: Wie viele „Extras“ dürfen ins Körbchen? Darf eine Kleinigkeit gewählt werden? So vermeidet ihr Diskussionen vor dem Regal.
3. Nicht hungrig einkaufen Der Klassiker – auch bei Erwachsenen. Ein kleiner Snack vor dem Einkauf (z. B. Apfel, Nüsse oder eine Scheibe Brot) reduziert Impulskäufe und schlechte Laune.
Einkaufserlebnis bei Coop & Migros nutzen
Die grossen Schweizer Detailhändler bieten viele Möglichkeiten, um gesunden Einkauf mit Kindern spannend und einfach zu gestalten. Wer weiss, worauf er achten kann, spart nicht nur Geld, sondern fördert auch die Gesundheit der Familie.
Coop: Bio, Region und Kinderfreundlichkeit
Coop setzt stark auf Bio und regionale Produkte. Viele Filialen bieten:
- Bio Suisse-zertifizierte Produkte, oft deutlich gekennzeichnet
- Regionale Labels wie „Miini Region“, die Kinder mit der Herkunft vertraut machen
- Kinderfreundliche Aktionen wie Stickerhefte, kleine Geschenke oder Probierstationen
Auch praktisch: Die „Naturaplan“-Linie ist farblich klar zu erkennen – ideal, um Kindern zu zeigen: „Das hier ist Bio und gut für uns.“
Migros: Budgetfreundlich und vielfältig
Migros punktet mit einem grossen Sortiment an preiswerten, gesunden Eigenmarken – z. B. „M-Classic“ oder „Migros Bio“. Auch die Labels „Aha!“ (für Allergiker) und „Aus der Region. Für die Region.“ machen die Auswahl einfacher.
Zudem bietet Migros regelmässig:
- Gratis Früchte für Kinder an den Eingängen
- Spielstationen in grösseren Filialen, die Wartezeiten versüssen
- Kochideen und Familienrezepte direkt im Regal oder online
Strategie im Laden: So klappt’s Schritt für Schritt
Mit der richtigen Taktik wird der Einkauf nicht zur Geduldsprobe, sondern zur gemeinsamen Erfahrung.
1. Mit System durch den Laden gehen Beginnt bei Obst und Gemüse – das setzt direkt den gesunden Fokus. Kinder dürfen z. B. je eine Frucht oder ein Gemüse aussuchen, das sie selbst zubereiten möchten.
2. Kinder einbeziehen – altersgerecht Jüngere Kinder können Dinge vom Regal holen, Farben erkennen oder kleine Aufgaben übernehmen („Hol bitte drei gelbe Äpfel“). Ältere dürfen Produkte vergleichen, Preise checken oder Zutaten lesen.
3. Gesunde Snacks in den Fokus rücken Wenn es mal ein Snack sein darf: Zeig Alternativen zu Chips & Schokolade. Zum Beispiel:
- Reiswaffeln ohne Zucker
- Fruchtbällchen oder Trockenobst
- Joghurt ohne künstliche Zusätze
- Dinkelcracker oder Nüsse
Je öfter Kinder solche Alternativen sehen und mitentscheiden dürfen, desto eher werden sie zur Normalität.
4. Zuckerfallen erkennen und meiden Viele vermeintlich „gesunde“ Produkte sind Zuckerbomben – etwa Müesli, Kinderjoghurt oder Fruchtsäfte. Coop und Migros bieten oft eine zuckerreduzierte Variante – achte auf Begriffe wie „weniger süss“, „ohne Zuckerzusatz“ oder auf die Nährwertangabe.
Wichtige Produktkategorien clever nutzen
Obst & Gemüse: Am besten saisonal und regional. In vielen Filialen sind Saisonprodukte als „Aktion“ deklariert – perfekt fürs Portemonnaie und den Geschmack.
Milchprodukte: Naturjoghurt ist eine super Basis, die Kinder selbst süssen können – mit Beeren oder wenig Honig.
Getreideprodukte: Greife zu Vollkorn – z. B. Haferflocken, Dinkelbrot oder Vollkornpasta. Viele Kinder akzeptieren diese Varianten besser, wenn man sie mischt oder spielerisch serviert (z. B. bunte Pasta mit Gemüsesauce).
Getränke: Wasser ist und bleibt die Nummer eins. Besonders beliebt: Wasser mit selbst gewählten Früchten oder Kräutern (z. B. Zitrone, Minze).
Fertiggerichte: Wenn’s schnell gehen muss, achte auf kurze Zutatenlisten und wenig Zusatzstoffe. Sowohl Coop als auch Migros haben Bio-Fertiggerichte oder „Balance“-Produkte im Sortiment.
Nach dem Einkauf: Zuhause weiterlernen
Der gesunde Einkauf ist nur der Anfang – das gemeinsame Kochen und Geniessen macht den Unterschied. Kinder, die beim Einkauf mitgeholfen haben, sind eher bereit, neue Dinge zu probieren.
Ideen für zuhause:
- Mini-Kochabende: Ein Kind darf bestimmen, was gekocht wird – mit gesunden Vorgaben.
- Gemüse-Ratespiel: Augen verbinden, riechen, fühlen, kosten.
- Warenkunde: Woher kommt unser Brot? Was wächst in der Schweiz? So entstehen Gespräche mit Mehrwert.
Auch das Thema Nachhaltigkeit lässt sich integrieren – etwa beim Thema Verpackung, Saisonalität oder Bio-Anbau.
Häufige Fragen – ehrlich beantwortet
Was tun, wenn mein Kind nur ungesunde Sachen will? Geduld, Wiederholung und ein bisschen Psychologie helfen. Nicht alles verbieten, sondern Alternativen zeigen. Und: Vorleben ist mächtiger als Reden.
Wie verhindere ich Quengelattacken an der Kasse? Gute Vorbereitung hilft: vorab über „eine Sache“ sprechen. Oder einen gesunden Snack aus der Tasche zaubern.
Ist Bio immer besser? Nicht zwingend. Regional und saisonal ist oft sinnvoller. Coop und Migros kennzeichnen das transparent – ein Blick auf das Etikett lohnt sich.
Wie viel Mitbestimmung ist sinnvoll? So viel wie möglich, so wenig wie nötig. Klare Rahmen geben Sicherheit, Mitbestimmung sorgt für Motivation.
Fazit: Einkaufserlebnis statt Einkaufsstress
Gesund einkaufen mit Kindern ist keine Illusion – sondern eine Frage der Haltung, Planung und Kommunikation. Wer Coop und Migros gezielt nutzt, entdeckt viele Möglichkeiten, gesunde Ernährung alltagstauglich zu gestalten. Und wer Kinder mit einbezieht, schafft nicht nur bessere Essgewohnheiten, sondern auch gemeinsame Erlebnisse.
Mit jedem Einkauf wächst das Bewusstsein – bei den Eltern und bei den Kindern. Und irgendwann gehört es ganz selbstverständlich dazu, dass in der Brotdose Karotten und Vollkornbrot landen – statt süssem Quatsch aus dem Sonderangebot.