Deine Fitness-App kann dir mehr bringen als nur Schritte, Kalorien und Trainingspläne – nämlich bares Geld. Immer mehr Schweizer Krankenkassen erkennen digitale Bewegungsprogramme an und belohnen ihre Versicherten für gesundes Verhalten. Ob du nun mit einer App joggst, Yoga machst oder deine Schritte im Alltag zählst: Wenn du es clever anstellst, bekommst du dafür Geld zurück. In diesem Ratgeber erfährst du, wie das funktioniert, welche Krankenkassen mitmachen und worauf du achten musst, damit du kein Geld verschenkst.
Warum Krankenkassen Fitness-Apps fördern
Digitale Gesundheitsförderung liegt im Trend – und das nicht ohne Grund. Fitness-Apps sind niedrigschwellig, einfach in den Alltag zu integrieren und motivierend. Sie bieten individuelle Trainingspläne, erinnern dich an Bewegung und dokumentieren zuverlässig deine Aktivität. Für Krankenkassen ein Gewinn: Wer sich regelmässig bewegt, bleibt gesünder, hat seltener Beschwerden und verursacht weniger Kosten im Gesundheitssystem.
Genau deshalb setzen viele Schweizer Krankenkassen inzwischen auf Bonusprogramme, die auch digitale Fitnessangebote einschliessen. Du trainierst – die App zeichnet es auf – und bekommst dafür unter Umständen Geld, Rabatte oder Gutscheine. Klingt fair, oder?
Welche Apps werden akzeptiert?
Nicht jede App wird automatisch anerkannt. Die meisten Krankenkassen haben genaue Vorgaben, welche Apps zugelassen sind und wie die Aktivität dokumentiert werden muss. Im Trend liegen dabei vor allem Apps, die sich mit Wearables verbinden lassen und objektive Daten liefern:
- Schrittzähler-Apps (z. B. Apple Health, Google Fit, Fitbit, Garmin Connect)
- Trainings-Apps (z. B. Freeletics, Asana Rebel, Nike Training Club)
- Online-Fitnessprogramme (z. B. Gymondo, Cyberobics, Fitnessraum)
- Smartwatch-basierte Bewegungsdaten (Apple Watch, Samsung Galaxy Watch etc.)
Je nach Krankenkasse kannst du auch Apps für Achtsamkeit, Schlaf oder Meditation nutzen – wenn sie Teil eines ganzheitlichen Gesundheitsprogramms sind.
Voraussetzungen für eine Rückvergütung
Damit du Geld zurückbekommst, musst du in der Regel folgende Bedingungen erfüllen:
- Deine App oder dein Programm muss von der Krankenkasse anerkannt sein.
- Die Daten müssen lückenlos aufgezeichnet und teilweise über eine App oder ein Portal übermittelt werden.
- Du brauchst je nach Kasse eine Zusatzversicherung im Bereich Prävention oder Gesundheitsförderung.
- Die Aktivität muss nachweislich gesundheitsfördernd und regelmässig durchgeführt worden sein (z. B. über mehrere Wochen).
Wichtig: Reine Selbstdeklaration („Ich bin 10’000 Schritte gelaufen“) genügt meist nicht. Die Krankenkassen wollen nachvollziehbare Nachweise – z. B. via App-Screenshot, PDF-Auszug oder automatischer Synchronisierung.
Diese Krankenkassen unterstützen Fitness-Apps
Die Zahl der Anbieter wächst stetig. Hier ein Überblick über grosse Schweizer Krankenkassen, die Fitness-Apps anerkennen oder sogar eigene Lösungen anbieten:
Helsana – Punkte sammeln mit Helsana+
Mit der App „Helsana+“ kannst du Punkte für gesundes Verhalten sammeln – auch für dokumentierte Bewegung über Fitness-Apps. Kompatibel sind z. B. Apple Health, Fitbit oder Google Fit. Wer regelmässig aktiv ist, kann bis zu 75 CHF im Jahr erhalten – als Bargeld oder Gutschein.
Zusätzlich werden Vereinsmitgliedschaften, Vorsorgeuntersuchungen und soziales Engagement belohnt. Die App ist übersichtlich gestaltet und funktioniert zuverlässig.
CSS – Aktivitätsbonus via active365
Mit der App „active365“ der CSS kannst du täglich Punkte sammeln – z. B. durch 7.500 Schritte oder 30 Minuten Bewegung. Die App lässt sich mit Fitness-Trackern koppeln und belohnt Bewegung, Ernährung, Achtsamkeit und mehr.
Mit einem umfassenden Bonus-System kannst du jährlich bis zu 600 CHF erhalten, wenn du auch andere Bereiche wie Ernährung oder Vorsorge nutzt. Die App motiviert durch Challenges und Wettbewerbe.
Sanitas – Fit durch die Sanitas Active App
Die Sanitas Active App misst Schritte, Trainings und Gesundheitsdaten. Die App kann mit Smartwatches und Apps wie Apple Health verbunden werden. Wer seine Tagesziele erreicht, sammelt Punkte, die in Geld oder Gutscheine getauscht werden können.
Sanitas bietet zusätzlich individuelle Coaching-Elemente in der App an – etwa zur Schlafqualität oder Stressbewältigung. Die Rückvergütung erfolgt direkt.
SWICA – Prävention digital belohnt
SWICA belohnt präventive Gesundheitsmassnahmen bis zu 800 CHF pro Jahr – darunter auch die Nutzung zertifizierter Online-Fitnessprogramme. Dazu zählen Plattformen wie Cyberobics oder Gymondo.
Voraussetzung ist eine Zusatzversicherung im Bereich Prävention. Auch Entspannungs-Apps oder Online-Kurse für Rückentraining werden akzeptiert.
Atupri – digitale Gesundheitsförderung mit Gutschrift
Atupri zahlt dir bis zu 300 CHF jährlich zurück, wenn du ein digitales Bewegungsprogramm nutzt. Voraussetzung ist, dass das Angebot auf der Plattform gelistet oder anerkannt ist. Besonders beliebt sind bei Atupri Programme mit Langzeitwirkung – also mit dokumentierten Fortschritten über mehrere Wochen.
Der Antrag erfolgt digital, die Gutschrift direkt aufs Kundenkonto oder als Prämienvergütung.
Visana – App & Online-Kurse förderfähig
Visana erkennt digitale Bewegungsangebote ebenfalls an – inklusive Online-Plattformen und App-basierten Fitnesslösungen. Voraussetzung ist meist ein Nachweis über Dauer und Umfang der Aktivität. Auch hier ist eine Zusatzversicherung erforderlich.
Prämiert werden etwa Online-Kurse mit qualifizierten Trainer:innen, regelmässige Bewegung mit Nachweis oder zertifizierte Programme mit medizinischem Hintergrund.
Schritt-für-Schritt: So sicherst du dir deine Rückzahlung
- Prüfe auf der Website oder beim Kundenservice deiner Krankenkasse, welche Apps und Programme anerkannt werden.
- Entscheide dich für eine passende App und installiere sie – idealerweise mit Anbindung an ein Fitnessarmband oder Smartwatch.
- Tracke deine Aktivität zuverlässig und über einen längeren Zeitraum.
- Dokumentiere deine Fortschritte: Screenshots, Monatsauswertungen oder PDF-Berichte.
- Reiche die Nachweise ein – per App, Onlineportal oder Formular.
- Freue dich über deine Rückzahlung – entweder als Bargeld, Gutschein oder Prämienrabatt.
Tipps zur App-Nutzung für maximale Erstattung
Wenn du das Beste aus deiner App herausholen willst, achte auf folgende Punkte:
- Nutze Apps mit automatischer Datensynchronisation (z. B. Apple Health, Fitbit).
- Stelle sicher, dass deine Daten vollständig sind (keine Lücken, tägliche Nutzung).
- Nimm an Challenges teil – viele Krankenkassen belohnen Extra-Einsätze.
- Setze dir realistische Ziele: Tägliche Bewegung von 30 Minuten oder 7.000 Schritten ist oft ausreichend.
Einige Kassen bieten zusätzlich Bonus für Präventionsuntersuchungen, Ernährungstagebücher oder mentale Gesundheit. Es lohnt sich also, dein ganzes Gesundheitsverhalten in der App zu erfassen.
Was du bei der Auswahl der Krankenkasse beachten solltest
Nicht jede Kasse zahlt gleich viel. Entscheidend ist:
- Gibt es ein Bonusprogramm?
- Werden auch digitale Programme anerkannt?
- Wie hoch ist die maximale Rückerstattung?
- Welche Zusatzversicherung ist nötig?
- Wie erfolgt die Auszahlung (Bargeld, Rabatt, Gutschein)?
Ein Vergleich lohnt sich – vor allem, wenn du regelmässig Fitness-Apps nutzt und sowieso aktiv bist. So kannst du aus deinem Alltag mehr herausholen, ohne zusätzliches Geld zu investieren.
Fazit: Deine App kann dir Geld bringen
Fitness-Apps motivieren, strukturieren deinen Alltag und bringen dir echte Vorteile – nicht nur für deine Gesundheit, sondern auch fürs Portemonnaie. Schweizer Krankenkassen haben das Potenzial erkannt und fördern digitale Bewegung mit attraktiven Rückzahlungen. Wenn du die Bedingungen kennst und die richtige App wählst, kannst du ohne grossen Aufwand bis zu mehrere Hundert Franken pro Jahr zurückbekommen.
Also: App starten, Bewegung dokumentieren – und am Ende nicht nur fitter, sondern auch finanziell belohnt werden.