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So besiegst du den Gedanken: „Jetzt ist eh alles egal“

Ein einziger Gedanke kann genügen, um Wochen voller Mühe in Frage zu stellen – doch genau dieser Gedanke lässt sich überwinden.

Viele kennen diesen Moment: Man hat über Tage oder Wochen auf die Ernährung geachtet, sich mehr bewegt, bewusste Entscheidungen getroffen – und dann passiert es. Ein stressiger Tag, ein Stück Kuchen zu viel, eine Trainingseinheit ausgelassen. Und plötzlich schleicht er sich ein: der verhängnisvolle Gedanke „Jetzt ist eh alles egal.“ Doch dieser innere Satz ist keine Wahrheit – sondern eine mentale Falle, die du enttarnen und durchbrechen kannst. In diesem Artikel erfährst du, wie du diesen sabotierenden Gedanken erkennst, verstehst und erfolgreich in die Schranken weist.

Der Ursprung des „Alles-egal“-Moments

Der Gedanke „Jetzt ist es eh egal“ entspringt oft einem Mix aus Perfektionismus, Frustration und Selbstvorwürfen. Er tritt besonders dann auf, wenn du einen hohen Anspruch an dich selbst hast – und diesen einmal nicht erfüllen konntest. Die Folge: Statt nach einem Ausrutscher zurück in die Spur zu finden, wird alles über Bord geworfen.

 

Dieses Verhalten ist menschlich – aber auch gefährlich. Denn es sabotiert langfristige Erfolge, zerstört Vertrauen in die eigene Fähigkeit zur Veränderung und führt nicht selten zu Frustessen, Bewegungsmangel und Rückzug. Umso wichtiger ist es, die Mechanismen dahinter zu verstehen.

Der fatale Kreislauf – und wie du ihn erkennst

Der „Alles-egal“-Gedanke ist oft Teil eines inneren Teufelskreises:

  1. Du nimmst dir etwas vor (z. B. gesund essen, Bewegung, kein Süsses).
  2. Du schaffst es eine Zeit lang – bis ein Ausrutscher passiert.
  3. Du bewertest diesen Ausrutscher als Versagen.
  4. Du denkst: „Jetzt ist eh alles egal. Ich habe es vermasselt.“
  5. Du gibst die Kontrolle ab und kehrst zu alten Mustern zurück.
  6. Die Folge: Frust, Schuldgefühle und der Eindruck, erneut gescheitert zu sein.

Je öfter dieser Kreislauf durchlaufen wird, desto stärker wird der Gedanke automatisiert. Und genau hier setzt die Veränderung an.

Warum ein Ausrutscher kein Versagen ist

Ein Ausrutscher ist kein Systemfehler – sondern ein normaler Bestandteil jedes Veränderungsprozesses. Niemand schafft es, dauerhaft 100 % durchzuhalten. Viel wichtiger ist, wie du mit solchen Momenten umgehst.

Wer Ausrutscher als Lernchance versteht, kann daraus gestärkt hervorgehen. Beispiel: Du hast am Abend unkontrolliert gegessen. Statt dich zu verurteilen, frag dich: Was war der Auslöser? Stress? Müdigkeit? Frust? Daraus lassen sich Strategien entwickeln, um beim nächsten Mal besser gewappnet zu sein.

Der Schweizer Alltag – realistisch statt idealisiert

Gerade in der Schweiz ist der Alltag oft eng getaktet: lange Pendelzeiten, beruflicher Druck, Essensverlockungen im Büro, gesellschaftliche Anlässe. Wer hier versucht, eine Diät perfekt durchzuziehen, gerät schnell in Konflikt mit der Realität. Statt zu sagen: „Jetzt ist eh alles egal“, braucht es einen Plan B, der mit dem echten Leben vereinbar ist.

Denn erfolgreich abnehmen heisst nicht, nie zu scheitern – sondern nach jedem Rückschlag neu aufzustehen.

Denkfehler entlarven: Der innere Kritiker

Hinter dem „Alles-egal“-Denken steckt oft ein strenger innerer Kritiker. Er meldet sich in Form von Sätzen wie:

  • „Du hast’s wieder nicht geschafft.“
  • „Das bringt doch alles nichts.“
  • „Du bist halt einfach undiszipliniert.“

Solche Gedanken sind nicht objektiv – sie entspringen alten Glaubenssätzen oder negativen Erfahrungen. Indem du lernst, diese Stimme zu hinterfragen, schwächst du ihre Macht.

Strategien gegen den „Jetzt ist’s egal“-Reflex

Der Moment, in dem du denkst „Jetzt ist eh alles egal“, fühlt sich oft wie ein kleiner Kontrollverlust an – aber genau hier steckt deine grösste Chance zur Veränderung. Statt impulsiv zu handeln, kannst du diesen Gedankengang als wertvolles Signal nutzen: Etwas in dir sehnt sich nach Erleichterung, nach Entlastung. Und genau da setzt die Strategie an.

1. Nimm den Gedanken bewusst wahr

Der erste Schritt: Erkenne den Gedanken, wenn er kommt. Sag innerlich: „Ah, da ist er wieder – der Alles-egal-Impuls.“ Allein dieses bewusste Erkennen hilft, Distanz zu schaffen.

2. Atme durch und warte 10 Minuten

Bevor du impulsiv zur Schokolade greifst oder das Training absagst, setz dir eine Wartezeit. Geh an die frische Luft, mach eine Atemübung, trink ein Glas Wasser. In der Regel vergeht der Impuls – und du kannst klarer entscheiden.

3. Stell dir die Frage: Was brauche ich gerade wirklich?

Oft versteckt sich hinter dem Essimpuls ein anderes Bedürfnis: Ruhe, Zuwendung, Struktur, Ablenkung. Wenn du lernst, deine wahren Bedürfnisse zu erkennen, findest du gesündere Wege, damit umzugehen.

Eine neue Denkweise etablieren: „Was zählt, ist das Gesamtbild“

Statt einzelne Ausrutscher zu überbewerten, richte deinen Fokus aufs grosse Ganze. Wenn du von 21 Mahlzeiten in der Woche 16 bewusst und gesund gestaltest, bist du klar auf Kurs. Niemand muss perfekt sein – entscheidend ist die Richtung.

Nutze diese zwei mentalen Werkzeuge:

  • Das Fortschritts-Tagebuch: Notiere jeden Tag 1–2 Dinge, die du gut gemacht hast. Das trainiert deinen Blick fürs Positive.
  • Die Wenn-dann-Regel: Entwickle vorab Strategien. Etwa: „Wenn ich am Abend Heisshunger bekomme, dann trinke ich zuerst ein grosses Glas Wasser und warte 15 Minuten.“

Emotionales Essen erkennen – und sanft umlenken

Hinter dem „Jetzt ist eh alles egal“-Gedanken steckt oft emotionales Essen. Das heisst: Du isst nicht aus Hunger, sondern zur Emotionsregulation. Auch das ist menschlich – aber lernbar. Mit Achtsamkeit, Selbstmitgefühl und sanfter Neuausrichtung kannst du lernen, emotionales Essen frühzeitig zu erkennen und liebevoll zu stoppen.

Schweizer Realität: Apéro, Zopf und Familienbesuche

Der Druck, sich „richtig“ zu verhalten, ist besonders in gesellschaftlichen Situationen gross. Gerade in der Schweiz haben Traditionen wie Sonntagszopf, Raclette oder Apéros einen festen Platz. Wenn du hier einmal „Ja“ sagst, bedeutet das nicht: Alles ist dahin. Viel wichtiger ist: Wie gehst du am nächsten Tag damit um?

 

Nimm den Genuss bewusst wahr, freu dich über die gemeinsame Zeit – und kehr danach in deinen normalen Alltag zurück. Das ist kein Rückschritt, sondern Teil deines neuen gesunden Lebensstils.

Die Macht der kleinen Entscheidung – jeden Tag

Statt auf grosse Veränderungen zu hoffen, liegt der Erfolg in den kleinen Entscheidungen. Du entscheidest jeden Tag neu:

  • Trinke ich Wasser oder Süssgetränk?
  • Gehe ich eine Runde raus oder bleibe auf dem Sofa?
  • Esse ich bewusst oder aus Frust?

Jede kleine Entscheidung zählt – und summiert sich über Wochen und Monate zu einer echten Veränderung.

Fazit: Du bist stärker als dein innerer Saboteur

Der Gedanke „Jetzt ist eh alles egal“ wirkt im Moment übermächtig – aber er ist nicht wahr. Er ist ein Automatismus, den du durchbrechen kannst. Mit Bewusstsein, Selbstmitgefühl und klugen Strategien entwickelst du neue, stärkende Gedanken:

  • „Das war ein Ausrutscher, aber ich mache weiter.“
  • „Ich lerne gerade – und das braucht Geduld.“
  • „Ein Rückfall ist kein Rückschritt – sondern ein Teil meines Weges.“

So wirst du mit jedem Tag stabiler, gelassener und erfolgreicher – nicht trotz deiner Rückschläge, sondern gerade wegen ihnen.

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